Was darf in die Biotonne und was nicht? Der ultimative Ratgeber

Eine Person wirft Apfelreste in eine Biotonne.

Die Biotonne ist ein Herzstück der Kreislaufwirtschaft in Deutschland. Etwa 30 bis 40 Prozent unseres gesamten Haushaltsmülls sind organische Abfälle. Werden diese korrekt getrennt, können daraus wertvoller Kompost, nährstoffreicher Dünger und sogar klimafreundliches Biogas zur Energieerzeugung gewonnen werden. Doch leider landet immer noch ein großer Teil dieser wertvollen Ressource im Restmüll.

Ein Grund dafür ist oft die Unsicherheit: Was genau darf eigentlich in die Biotonne? In diesem umfassenden Ratgeber klären wir alle wichtigen Fragen, damit Sie Ihren Biomüll perfekt trennen können.

Was passiert eigentlich mit dem Inhalt meiner Biotonne?

Haben Sie sich je gefragt, welche Reise Ihr Biomüll antritt, nachdem er abgeholt wurde? Die Abfälle landen in speziellen Anlagen, wo sie auf zwei Wegen verwertet werden:

  1. Die Kompostierung: Hier wird der Biomüll zunächst von Störstoffen wie Plastik befreit. Anschließend durchläuft er einen kontrollierten Rotteprozess. Mikroorganismen zersetzen das Material bei hohen Temperaturen, wodurch Keime abgetötet werden und am Ende hochwertiger, hygienisch unbedenklicher Kompost entsteht.
  2. Die Biovergärung: In Vergärungsanlagen wird aus dem Bioabfall Biogas gewonnen. Dieses Gas wird zur Erzeugung von Strom und Wärme genutzt oder als Biomethan ins Erdgasnetz eingespeist. Die Gärreste werden anschließend zu Flüssigdünger oder Kompost weiterverarbeitet.
Eine Bananenschale kann eine 11-Watt-Birne für 34 Minuten mit Strom versorgen.

Wussten Sie schon? Die Energie aus einer einzigen Bananenschale reicht aus, um eine 11-Watt-Energiesparlampe für etwa 34 Minuten leuchten zu lassen.

Die ultimative Liste: Was darf rein und was nicht?

Die genauen Regeln können sich je nach Kommune leicht unterscheiden. Im Zweifelsfall lohnt sich ein Blick auf die Webseite Ihres lokalen Abfallentsorgers. Die folgende Liste bietet Ihnen jedoch eine verlässliche, deutschlandweit gültige Orientierung.

✅ Das darf in die Biotonne:

  • Küchenabfälle: Obst- und Gemüsereste (auch Schalen von Zitrusfrüchten), Eierschalen, Kaffeesatz und -filter (aus Papier), Teebeutel (ohne Klammer/Plastik), Brotreste, Speisereste (roh, gekocht, verdorben, in haushaltsüblichen Mengen), Fisch-, Fleisch- und Wurstreste, Knochen.
  • Gartenabfälle: Rasen-, Baum- und Strauchschnitt, Laub, Unkraut, verwelkte Blumen, Pflanzenreste, Moos, Heu und Stroh.
  • Sonstiges: Papiertüten zur Sammlung von Bioabfall (z.B. BioGlück), kleine Mengen Zeitungspapier zum Einwickeln feuchter Abfälle, Holzwolle und Sägespäne (nur von unbehandeltem Holz), Haare, Federn, Kleintierstreu aus Holz oder Stroh.

❌ Das darf NICHT in die Biotonne:

  • Plastik & Verpackungen: Plastiktüten (auch keine "kompostierbaren" Bio-Folienbeutel!), Verpackungen aus Kunststoff, Metall oder Glas.
  • Restmüll & Hygieneartikel: Asche, Zigarettenkippen, Staubsaugerbeutel, Windeln, Binden, Tampons, Wattestäbchen, Verbandsmaterial.
  • Behandeltes Material: Lackiertes oder imprägniertes Holz, Lederreste, Textilien, Kerzenwachs.
  • Flüssigkeiten & Problemmüll: Öle, Fette, Medikamente, Batterien, Chemikalien.
  • Sonstiges: Mineralisches Katzenstreu, Keramik, Porzellan, Gummi, Geschenkband.

Tipps für eine saubere und geruchsfreie Biotonne

Mit ein paar einfachen Tricks bleibt Ihre Biotonne das ganze Jahr über sauber und hygienisch:

  • Der richtige Standort: Stellen Sie die Tonne im Sommer an einen schattigen, kühlen Ort.
  • Feuchtigkeit vermeiden: Lassen Sie feuchte Abfälle gut abtropfen und wickeln Sie sie in etwas Zeitungspapier ein.
  • Schichten bilden: Wechseln Sie feuchte und trockene Materialien in der Tonne ab. Eine Schicht Rasenschnitt oder Laub zwischen den Küchenabfällen wirkt Wunder.
  • Deckel geschlossen halten: Ein geschlossener Deckel hält Fliegen fern und Gerüche drinnen.
  • Hilfsmittel nutzen: Kleiden Sie Ihre Tonne mit einem großen Biomüllsack aus Papier aus. Das verhindert das Anhaften von Müll und das Festfrieren im Winter. Bei akutem Maden- oder Fliegenbefall hilft unser Biotonnenpulver auf natürlicher Mineralbasis.

Fazit: Mülltrennung ist einfacher (und wichtiger) als man denkt

Die korrekte Trennung von Biomüll ist ein kleiner Aufwand mit großer Wirkung. Sie schonen damit nicht nur Ressourcen, sondern tragen aktiv zur Energiewende und zum Klimaschutz bei. Achten Sie darauf, Störstoffe zu vermeiden und informieren Sie sich im Zweifel bei Ihrer Kommune. Mit den richtigen Hilfsmitteln wie stabilen Papiertüten wird die Mülltrennung zu einer sauberen und einfachen Routine.