Was darf in die Biotonne und was nicht!

Was darf in die Biotonne, was nicht?

Das Kreislaufwirtschaftsgesetz regelt das Trennen und Verwerten von Bioabfällen, zu dem hauptsächlich Garten- und Küchenabfälle gehören.
In Deutschland liegt der Anteil an Biomüll etwa zwischen 30 und 40 Prozent. Das Sammeln dieser Abfälle ist absolut sinnvoll, denn daraus lässt sich nicht nur hochwertiger Humus produzieren oder Kompostprodukte herstellen, sondern auch Biogas. Dieses klimafreundliche Biogas wird zur Wärmenutzung, als Treibstoff oder zur Verstromung genutzt.


Leider landet circa ein Drittel dieser Bioabfälle im Restmüll und nicht in der Biotonne, was dazu führt, dass diese nicht richtig verwertet werden können.
Das liegt vielleicht teilweise daran, dass sich viele Bürger nicht sicher sind, was genau in den Biomüll darf, und was nicht. Deshalb haben wir in diesem Artikel alles Wichtige zusammengefasst, damit du genau weißt, wie du deinen Biomüll trennen musst, ob sich biologisch abbaubare Kunststofftüten lohnen und wie du im Winter vermeidest, dass dein Biomüll in der Tonne festfriert.

Was ist Biomüll?

Aber erstmal zum Anfang: Was ist Biomüll eigentlich? Zu dem organischen Abfall gehört all das, was biologisch abbaubar ist und entweder von einem Tier oder einer Pflanze stammt. Dein Biomüll kann sich also in Kohlendioxid, Methan oder einfache organische Moleküle zerlegen.
Zu den organischen Abfällen gehören beispielsweise Grünabfälle, Lebensmittelabfälle, mit Lebensmittel verschmutztes Papier, Baumabschnitt- und Landschaftsabfälle, sowie Holzabfälle. Eine genaue Liste dazu findest du aber weiter unten.

Was passiert mit deinen Bioabfällen?

Kaffeesatz, Eierschalen oder ein schimmliger Apfel - diese Abfälle landen im besten Fall in deiner Biomülltonne. Doch was genau passiert danach?
Bioabfall aus der Biotonne landet in der Regel in Kompostieranlangen oder in Biovergärungsanlagen und wird dort dann richtig verwertet.

Biovergärung

Hier wird der Abfall zunächst vorbehandelt. Das bedeutet, dass alle Störstoffe (wie etwa Plastiktüten oder Glas) abgetrennt werden und der Rest gesiebt, gemahlen oder gehäckselt wird.
Je höher der Anteil der Störstoffe ist, desto niedriger ist die Qualität des Materials für die spätere Vergärung und desto höher ist auch der Energieaufwand beim Sortieren.
Anschließend wird aus dem Bioabfall Biogas gewonnen, mithilfe der Vergärung.
Je nach Anlage wird dieses Biogas in Gasmotoren verwertet und in Gasbehältern zwischengespeichert. Das Biogas kann alternativ auch auf Erdgasqualität aufbereitet und als Biomethan in das Erdgasnetz eingespeist werden.
Nach dem Gärprozess wird der Gärrest entwässert, wodurch die Flüssigkeit als Flüssigdünger an landwirtschaftliche Betriebe, Privathaushalte, Gärtnereien oder Weinbaubetriebe verkauft werden kann. Der feste Teil kann als Kompost verwendet werden.

 

Beispiel: Eine Bananenschale erzeugt genügend Energie, um 34 Minuten lang eine 11-Watt-Birne mit Strom zu versorgen.

Beispiel: Eine Bananenschale erzeugt genügend Energie, um 34 Minuten lang eine 11-Watt-Birne mit Strom zu versorgen.

Kompostierung

Die sortenreine Trennung beim Biomüll ist besonders wichtig und du solltest immer darauf achten, keine Verpackungen, Gläser oder Plastiktüten zu den organischen Abfällen zu werfen. Denn wie auch bei der Vergärung muss auch bei der Kompostierung der Biomüll zunächst von seinen Störstoffen befreit und in grob- und feinkörnige Teile sortiert werden. Anschließend folgt der kontrollierte Kompostierungsprozess in der Rottephase.
Durch hohe Temperaturen werden Keime abgetötet und leichte organische Substanzen bauen sich schneller ab.
Anschließend folgt die mehrwöchige Nachrottphase, die zur Bildung von hochwertigem Humus und zur biologischen Stabilisierung des Kompostgutes dient. Danach wird alles nochmals in bestimmte Körnungen sortiert und in verschiedene Kompostqualitäten eingestuft. Seuchenhygienisch unbedenklich müssen dabei aber alle sein.

Was du mit deinem Biomüll machen solltest

Am besten sammelst du deinen Biomüll in einem kleinen Behälter mit Deckel, den du spätestens alle drei Tage in die Biotonne oder den Kompost leeren solltest. Bist du allergisch auf Schimmelpilze, dann solltest du ihn jeden Tag leeren oder deinen Behälter auf dem Balkon oder im Garten platzieren.
Der Behälter sollte zudem an einem kühlen und schattigen Ort stehen, um Gerüche zu vermeiden und im Idealfall befüllst du deine Biotonne immer abwechselnd mit trockenen und feuchten Abfällen, denn das beugt dem Gärungsprozess vor.
Es ist zudem ratsam, wenn du deinen Biomüll mit reißfesten Papiertüten auslegst. Diese sind aus speziellem Papier und werden sich auch problemlos zersetzen.
Der Verwendung von biologisch abbaubaren Plastiktüten wird übrigens abgeraten, denn diese werden meistens als Störstoff aussortiert, da nicht unterschieden werden kann, ob sie aus Biokunststoff oder nicht verrottendem Kunststoff besteht.
Achte auch darauf, dass der Deckel deines Biomülls gut schließt, denn sonst besteht die Gefahr, dass Gerüche nach außen gelangen oder Fliegen ihre Eier dort ablegen können.
Solltest du doch Fliegen oder Maden in deinem Biomüll finden, verwende auf keinen Fall chemische Insektenbekämpfungsmittel, denn diese vergiften den Kompost. Streue stattdessen eine dünne Schicht Erde darauf, das hindert sie am Herauskrabbeln oder Du nutzt unser Biotonnenpulver gegen Maden im Biomüll.

Was darf in deine Biotonne?

Was genau in deine Biotonne darf, wird individuell von den Kommunen entschieden, denn das hängt davon ab, wie der Biomüll später verwertet wird. Manche Kommunen erlauben zum Beispiel die Entsorgung von Ölen und Fetten und andere nicht. Du solltest dich also am besten dort ausreichend informieren.
Grundsätzlich gilt aber, dass alle Garten- und Küchenabfälle im Biomüll entsorgt werden können, dazu gehören:

  • Baumschnitt, Baumrinde, Blumen, Hecken- und Strauchschnitt, Laub, Nadeln, Pflanzen, Reisig, Moos, Grasschnitt, Unkraut, Wildkraut, Zweige
  • Heu, Stroh
  • Topfpflanzen (ohne Topf) mit Blumenerde
  • Schnittblumen
  • Bioabfall-Sammeltüten aus Papier
  • Brotreste
  • Eierschalen
  • Fischreste und -gräten
  • Fleisch- und Wurstreste
  • Gemüseabfälle
  • Salatabfälle
  • Käsereste, einschließlich Naturrinde
  • Kaffeesatz
  • Knochen
  • Milchproduktreste
  • Nussschalen
  • Obstschalen (auch von Süd- und Zitrusfrüchten)
  • Speisereste, roh, gekocht, verdorben
  • Teereste, loser Tee, Teebeutel (wenn diese keine Kunststoffe enthalten)
  • Federn
  • Haare
  • Kleintierstreu (nur aus biologisch abbaubarem Material) mit Exkrementen von Kleintieren
  • Holzwolle, Holzspäne, Sägespäne (nur von unbehandeltem Holz)

Was darf nicht in deine Biotonne?

  • Asche
  • Blumentöpfe
  • Draht (zum Beispiel Blumenbindedraht)
  • Einweggeschirr und -besteck aus Kunststoff (auch nicht biologisch abbaubares)
  • Glas
  • Geschenkband
  • Gummiartikel
  • Behandelte Holzreste (zum Beispiel imprägniert, lackiert, lasiert)
  • Hygieneartikel (Tampons, Binden usw.)
  • Keramik, Porzellan
  • Kerzenreste
  • Kleintierstreu, nicht biologisch abbaubar (zum Beispiel mineralisches Katzenstreu aus Tonmineralien wie Bentonit usw.)
  • Kohlepapier
  • Lederreste
  • Medikamente
  • Möbelholz
  • Pappe, Papierhandtücher, Papiertaschentücher, Servietten (außer Papiertüten zum Sammeln von Bioabfall oder kleine Mengen zum Umwickeln von Speiseresten o.Ä.)
  • Plastiktüten, Einkaufstaschen aus Kunststoff (auch nicht biologisch abbaubare)
  • Putzlappen und -tücher
  • Rußschadstoffhaltige Abfälle, Problemabfälle
  • Spanplattenholz
  • Staubsaugerbeutel
  • Tapeten
  • Teppichböden
  • Textilien
  • Verbandmaterial
  • Verpackungen aus Kunststoff (auch nicht biologisch abbaubares), Aluminium, Glas, Metall, Verbundverpackungen
  • Wattestäbchen
  • Windeln

Dasrf eigentlich der Weihnachtsbaum in die Biotonne?

Zusammenfassend

Deinen Biomüll korrekt zu entsorgen ist eine sinnvolle Sache, achte aber darauf, dass du keine Materialien im Biomüll entsorgst, die dort nicht hingehören, denn das erschwert den Verwertungsprozess.
Informiere dich auch ausreichend darüber, welche Abfälle in deiner Kommune erlaubt sind und welche nicht, denn das kann von Ort zu Ort unterschiedlich sein.

Wenn du deinen Biomüll entsorgst, ist es außerdem von Vorteil, wenn du deinen Müll mit einem Biomüllsack auslegst, denn das saugt nicht nur Flüssigkeiten auf, sondern sorgt auch im Winter dafür, dass dein Biomüll nicht festfriert, deine Tonne sauberer bleibt und Gerüche vermieden werden.