Darf der Weihnachtsbaum in der Biotonne entsorgt werden?

 

Weihnachtsbaum in die Biotonne?

Es ist wieder so weit! Die Feiertage stehen vor der Tür und das bedeutet, dass es Zeit ist, den Weihnachtsbaum aufzustellen und festlich zu schmücken.

Aber was machst du eigentlich mit deinem Baum im Januar, wenn die Feiertage vorbei sind und er langsam seine Nadeln verliert und traurig aussieht? Kannst du ihn einfach in die Biotonne werfen oder gibt es auch andere Möglichkeiten?

In diesem Artikel erfährst du alles, was du über die Entsorgung deines Weihnachtsbaumes wissen musst, welche Optionen dir offen stehen, was eigentlich mit deinem Baum passiert, nachdem ihn die Müllabfuhr abgeholt hat und warum es keine gute Idee ist, ihn im Wald abzuladen.

Tipps zur richtigen Entsorgung des Weihnachtsbaumes

Zunächst ist es wichtig zu wissen, wie du deinen Baum vorbereiten solltest, wenn du dich im Frühjahr von ihm verabschiedest und welche Fehler du auf jeden Fall vermeiden solltet. Egal, ob er in die Biotonne, auf den Wertstoffhof oder in den Garten kommt; es gibt einige Dinge, die du vor der Entsorgung beachten solltest:

Baum abschmücken

Bevor du deinen Weihnachtsbaum aus deinem Haus oder deiner Wohnung entfernst, solltest du natürlich zuerst alle Ornamente, Sterne und Lichterketten abhängen. Dabei solltest du aber auch keinesfalls das Lametta oder Engelshaar vergessen, denn das darf weder auf den Kompost, noch in die Verbrennungsanlage geraten, denn dadurch wird das giftige Blei in der Umwelt verteilt. Das gilt auch für Tannen, die mit Glitzerlack oder Dekospray behandelt wurden, denn diese müssen auf den Restmüll oder den örtlichen Wertstoffhof.

Nicht verbrennen

Wenn du deinen Weihnachtsbaum nicht in die Biotonne gibst oder dich auch für keine andere Verwertungsmethode entschieden hast, spielst du vielleicht mit dem Gedanken, den Baum im Ofen zu verbrennen, um damit deine Wohnung zu heizen. Das ist jedoch nur möglich, wenn du das Holz nach dem Zerschneiden der Äste und Stämme mindestens zwei Jahre lang trocknest. Bei frischem Holz wird bei der Verbrennung die Entstehung von Kreosot beschleunigt, was einen Schornsteinbrand verursachen kann.

Die örtlichen Vorschriften beachten

Die Entsorgung des Weihnachtsbaumes ist in vielen Städten und Gemeinden unterschiedlich geregelt, deshalb solltest du dich auf jeden Fall über die Bestimmungen in deiner Heimat informieren.

Oft darf der Baum zersägt und zerkleinert in die Biotonne - in anderen Orten sogar als Ganzes daneben gestellt werden.

Anderen Gemeinden ist es aber lieber, wenn die ausgedienten Bäume zum Wertstoffhof gebracht werden, wo sie zu Holzschnitzeln zur Energiegewinnung oder zu Kompost verarbeitet werden.

Nicht einfach vor die Haustüre stellen

Stelle deinen ausgedienten Weihnachtsbaum auf keinen Fall einfach an den Straßenrand oder auf dem Geh- oder Fahrradweg ab. Dort behindert er andere und das kann zu harten Strafen führen. Erwischt dich das Ordnungsamt beim illegalen Entsorgen, können laut Bußgeldkatalog Strafen zwischen 30 und 50 Euro für einen Baum - beziehungsweise bis zu 200 Euro für mehrere Bäume fällig werden.

Wird der Radweg blockiert, musst du mit 60 Euro Strafe und sogar einem Punkt in Flensburg rechnen.

Darf dein Weihnachtsbaum in die Biotonne?

Den Weihnachtsbaum in der Biotonne zu entsorgen, klingt eigentlich logisch und naheliegend, denn eine echte Tanne ist zu 100 % biologisch abbaubar und heimisch.

Daher kannst du einen kleinen Weihnachtsbaum - natürlich zerteilt - mit gutem Gewissen immer in die Biotonne geben.

Allein in Berlin werden jährlich ca. 350.000 Weihnachtsbäume eingesammelt und nachhaltig zu Strom und Fernwärme in Biomasse-Kraftwerken umgewandelt.

Durch diese gewonnene Energie können laut Berechnungen des WWF etwa 500 Haushalte bis zu einem Jahr mit Wärme versorgt werden.

Informiere dich jedoch immer über die örtlichen Bestimmungen, denn diese variieren je nach Wohnort, wenn es zum Thema Biomüll kommt.

Den Baum nicht in den Wald werfen

Auch wenn es nach einer guten Idee klingen mag, den Weihnachtsbaum dort verrotten zu lassen, wo er ursprünglich herkam, solltest du die Entsorgung im Wald oder in einem Park auf keinen Fall in Betracht ziehen.

Der Grund dafür ist, dass der Baum in freier Natur viel zu lange brauchen würde, um zu verrotten. Dein Weihnachtsbaum würde deshalb als Müll gelten und die unsachgemäße Entsorgung im Wald würde auch ein Bußgeld nach sich ziehen.

Ab zur Müllabfuhr

In den meisten Kommunen in Deutschland werden Weihnachtsbäume im Januar nach dem Dreikönigstag mit der Müllabfuhr abgeholt. Den jeweiligen Stichtag findest du im Abfallkalender deines Wohnortes. Dafür musst du einfach nur deinen Baum abgeschmückt und am Vorabend an die Straße stellen, wo er dann abgeholt wird. Beachte aber, dass du ihn nicht in einen Plastiksack packst.

Alternativ gibt es vielerorts auch Christbaum-Sammelstellen, wie etwa an Schulhöfen oder großen Plätzen.

Zu schwarzem Gold kompostieren

Wenn du einen eigenen Garten hast, ist die beste Lösung, um deinen Weihnachtsbaum loszuwerden, auf jeden Fall das Kompostieren - vorausgesetzt dein Baum ist unbehandelt.

Das Kompostieren ist eine tolle Möglichkeit, um jedes Jahr tonnenweise verwertbare und biologisch abbaubare Abfälle zu vermeiden, die sonst auf der Mülldeponie landen würden. Dadurch wird nicht nur der Ausstoß von Treibhausgasen minimiert, sondern auch viel Arbeit und Ressourcen im Prozess der Müllabfuhr und der Abfallbeseitigung eingespart.

Weihnachtsbäume sind eine großartige Quelle für Mineralien und Nährstoffe. Durch die Verwendung dieser Komposterde können sie vom Garten aufgenommen werden, was eine gute Bodenbeschaffenheit zur Folge hat.

Wenn dir das zu lange dauert, kannst du das alte Tannen- oder Fichtengrün auch als Frostschutz auf Beeten oder Blumenkästen verwenden. Zudem sind Nadelbaumzweige auch von Vorteil, wenn es darum geht, Schnecken abzuhalten. Die spitzen Nadeln und Äste stören die Tiere und sie halten sich deshalb von deinem Beet fern.

Ein Spielplatz für Tiere

Damit dein Weihnachtsbaum auch nach dem Abschmücken noch eine Funktion hat, kannst du ihn mit einer Heckenschere in kleinere Teile zerschneiden und im Garten übereinander schichten - das bietet den Tieren im Winter ein Unterschlupf. Du kannst sie auch zum nächstgelegenen Zoo oder Wildpark bringen.

Dickere Äste und Zweigen sind tolle Kletter- und Sitzstangen für Vögel, Mäuse oder andere Kleintiere. Aber auch größere Tiere freuen sich über die alten Weihnachtsbäume und nutzen sie als Futter oder Spielzeug.

Pferdehalter können ihren Tieren die Zweige zum Knabbern anbieten, also kannst du alternativ auch beim Reiterhof oder auf Bauernhöfen nachfragen, ob sie Verwendung für deinen alten Baum haben.

Zusammenfassend

Um also zur ursprünglichen Frage zurückzukehren … Darf der Weihnachtsbaum in die Biotonne? Die Antwort darauf ist ganz klar: Vielleicht.

Du solltest dich auf jeden Fall über deine örtlichen Bestimmungen informieren, denn diese sind überall etwas verschieden. Du hast aber alternativ einige andere Optionen zur Wahl, wie etwa das Kompostieren des Baumes, das Trocknen und Verbrennen der Äste, sowie die Verwertung im Garten oder in Wildparks.

Ist dein Baum aus Plastik, behandelt oder mit Glitzer- oder Dekospray dekoriert, solltest du ihn in den Restmüll geben oder zum örtlichen Wertstoffhof bringen und dich dort über die richtige Verwertung informieren.